Immer häufiger werden GmbHs liquidiert. Dabei sind die Besonderheiten im Gesellschafts- und Steuerrecht zu beachten. Dieses Praktikerseminar will zunächst die Grundlagen des Gesellschaftsrechts für Liquidationsfälle einschl. der notwendigen Erstellung von Handelsbilanzen und deren handelsrechtlicher Veröffentlichungs- bzw. Hinterlegungspflicht sowie den Ablauf einer Liquidation bis zur Löschung darstellen, entsprechende Muster der Gesellschafterbeschlüsse und Anmeldungen aufzeigen und anschließend den Steuerberater mit dem gesamten Instrumentarium der Liquidationsbesteuerung vertraut machen. Dabei werden nicht nur die Steuerfolgen bei der Gesellschaft, sondern auch auf Gesellschafterebene aufgezeigt. Wichtig ist insbesondere der maßgebliche Zeitpunkt für die steuerliche Berücksichtigung von Verlusten nach § 17 EStG. Ferner stellt sich ferner die Frage, wie Darlehnsausfälle und Bürgschaftsinanspruchnahmen bei Privatpersonen steuerlich zu berücksichtigen sind? Das Seminar wird auch Gestaltungsempfehlungen für Finanzierungsleistungen in der Praxis bieten. Probleme bereitet bei der Liquidation auch die Behandlung von Pensionsverpflichtungen vor und nach Eintritt des Versorgungsfalls einschl. der Rückdeckungsversicherung. Der Abschluss bildet die Steuerfolgen aus Forderungen der GmbH gegenüber ihren Gesellschaftern infolge Darlehnsgewährungen bzw. aus dem Verrechnungskonto. Wegen der Einzelheiten wird auf die Seminargliederung hingewiesen.
Seminargliederung
- Grundlagen des Gesellschaftsrechts
insbes.- Beginn der Liquidation
- Ablauf der Liquidation
- Sperrjahr
- Löschung wegen Vermögenslosigkeit als Alternative
- erforderliche Handelsbilanzen innerhalb der Liquidation
- Veröffentlichungspflicht innerhalb der Liquidation
- Löschung der GmbH nach Beteiligung des Finanzamtes
- Behandlung von Gesellschafterdarlehn in der handels- und steuerlichen Liquidationsschlussbilanz
- Ende der Steuerpflicht
- Liquidationsbesteuerung bei der Körperschaftsteuer
- Rechtsgrundlagen
- Besteuerungszeitraum
- Ermittlung des Abwicklungsgewinns
- Abwicklungseinkommen
- Besteuerung des Abwicklungseinkommens
- Bedeutung der Liquidation für das steuerliche Einlagekonto § 27, § 28 KStG und den Kapitalertragssteuerabzug
- Steuererklärungspflicht und Veranlagung bei Beendigung der Liquidation im Laufe des Kalenderjahrs
- Gewerbesteuerliche Folgen
- Umsatzsteuerliche Folgen
- Zustellung von Steuerbescheiden und anderen Verwaltungsakten in der Liquidation
- Auswirkungen beim Anteilseigner
- Aufteilung des verteilten Vermögens
- Kapitalerträge aus der Vermögensverteilung
- Kapitalgewinne und –verluste aus der Vermögensverteilung
- Anteile im Betriebsvermögen
- Wesentliche Beteiligung im Sinne des § 17 EStG, Grundlagen, Zeitpunkt der Verlustrealisierung mit Gestaltungshinweisen
- Fallbeispiel
- Ausgefallene Gesellschafterdarlehn und Bürgschaftsverluste
- Der § 17 Abs. 2a EStG (einschl. Verwaltungsauffassung und Gestaltungsempfehlungen)
- Ausfall einer Darlehnsforderung und § 20 Abs. 2 Nr. 7 EStG
- Nachweis eines privaten Gesellschafterdarlehns beim AntE
- Steuerfolgen eines (teilweisen) Forderungsverzichts des Gesellschafters gegenüber der GmbH
- Bürgschafts- und Darlehnsverluste einer nahestehenden Person des Gesellschafters (z. B. Ehegatten oder Eltern),
- Einlagen anstelle nicht begünstigter Gesellschafter-Fremdfinanzierung
- Behandlung von Pensionsverpflichtungen gegenüber GesGF
- (Darlehns-)Forderungen der GmbH i.L. gegenüber ihrem AntE
- Ablaufschema